seilbahn.net | Projekte | Archiv | 2012-08-02

Die Bergbahnen AG Wagrain baut eine talüberspannende Pendelbahn

Die zwei Skiberge Grießenkareck und Grafenberg sind ab Herbst 2013 verbunden mit G-LINK WAGRAIN.

Viele Gutachten, Lokalaugenschein und intensive Gespräche brachten am 19.07.2012 in Wagrain bei der Bauverhandlung ein positives Ergebnis. Die zwei Skiberge Grafenberg und Grießenkareck werden mit G-LINK - einer Pendelbahn - verbunden.

In den Begrüßungsworten von Prok. Josef Viehhauser wurde die Wichtigkeit des zu verhandelnden Projektes, für das Unternehmen der Bergbahnen AG Wagrain und die ganze Skiregion, noch einmal erwähnt.
Frau Mag. Fritz vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie führte die Verhandlung durch und koordinierte mit Bravour die vielen beteiligten Parteien.

Die Seilbahn: GIGANTISCH
G-LINK WAGRAIN ist eine Seilbahnanlage, die das Tal zwischen den zwei Skibergen überspannt und die Mittelstation der Seilbahn "Flying Mozart" mit dem Knotenpunkt an der Bergstation von Grafenberg Express I und Talstation von Grafenberg Express II verbindet.

Auf Grund des gigantischen, freien Spannfeldes von über zwei Kilometern ist ein Seilbahnsystem mit Trag- und Zugseil erforderlich. Die zukünftige Pendelbahn hat zwei Fahrzeuge (Kabinen), mit einem jeweiligen Fassungsvermögen von 130 Personen plus Wagenbegleiter und weist eine maximale Kapazität von 1300 Personen pro Stunde (pro Richtung) auf.

Die Talstation von G-LINK liegt auf 1233m und die Bergstation am Grafenberg auf 1240 m, so ergibt sich ein sensationeller Höhenunterschied von sieben Metern, der bei der zirka sechsminütigen Fahrt bewältigt wird.
Mit einem Seildurchhang bis zu 150 Metern ist bei voller Kabine zu rechnen.
Zwei Stützen mit einer Höhe von je ca. 35 m werden im Nahbereich der Stationen errichtet. Der maximale Bodenabstand beträgt ca. 232 m.

Gedanken an Bergung in diesen Höhen sind nicht erforderlich, da das erstmalig in Österreich umgesetzte Räumungskonzept garantiert, dass die zwei Kabinen immer zur jeweiligen Station gebracht werden können. Sämtliche funktionsrelevanten Anlagenbauteile werden doppelt und unabhängig voneinander ausgeführt.

Tal- und Bergstation: SIEBEN METER HÖHENUNTERSCHIED
G-LINK WAGRAIN verbindet die Mittelstation der Seilbahn "Flying Mozart" mit dem Knotenpunkt der Bergstation Grafenberg Express 1 und Talstation Grafenberg Express 2.
Die Talstation befindet sich als eigenständiges Gebäude am Grießenkareck auf 1233 m und ist durch einen Aufzug mit der Flying Mozart verbunden

Die Seilbahnfahrzeuge: KRONOS CWA-Constructions
G-LINK WAGRAIN ist eine Pendelbahn und hat zwei Fahrzeuge Modell KRONOS von CWA-Constructions.
Jeweils 130 Personen und ein Wagenbegleiter werden pro Fahrt transportiert. Die maximale Förderleistung pro Richtung beträgt ca. 1300 Personen pro Stunde, die sich daraus ergibt, dass eine Fahrt ca. sechs Minuten dauert und pro Stunde bis zu 10 Fahrten möglich sind. (130x10=1300)
Die Kabine hat ein Gewicht von ca. 20 Tonnen, ist knappe 9 Meter lang, über 4 Meter breit und ca 2,75 Meter hoch.

Das Seil - die Seillinie
G-LINK WAGRAIN ist eine Talüberspannung mit einer Länge von 2,3 Kilometer. Davon werden 2,1 Kilometer freies Spannfeld - d.h. ohne Stütze - sein.
Aus diesem Grund handelt es sich bei G-Link um ein Seilbahnsystem mit Trag- und Zugseilen. Die Zugseilspannungen erfolgen mittels Spanngewichten in der Talstation (Grießenkareck). Die Tragseile sind fix abgespannt und weisen beidseitig eine Endbefestigung mit Pollern auf.
Das Zugseil ist mittels Seilreitern in regelmäßigen Abständen von 200 m an den Tragseilen aufgehängt. Auf diesen Seilreitern ist auch die Kennzeichung als Luftfahrthindernis montiert.
Die zwei Fahrzeuge von G-LINK sind über Gehänge und Laufwerk an jeweils zwei unbeweglichen Tragseilen aufgehängt, wobei die Tragseile als Fahrbahn dienen. Beide Fahrzeuge werden von einem umlaufenden Zugseil entlang der Tragseile gezogen. Die Fahrzeuge sind mittels Seilklemmen mit dem Zugseil verbunden.
Das Zugseil hat einen Durchmesser von 43mm und das Tragseil von 64mm. Durch diese Dimensionen erhalten die Seile ein enormes Eigengewicht und es kommt zu einem Seildurchhang von bis zu 150 Metern, wie man am Längenschnitt erkennen kann. An der höchsten Stelle weist G-Link WAGRAIN eine Höhe von 232 m auf.

Projektplan - Bauphase

Ende Juli bis September 2012

  • Aushub Stationsgebäude am Grafenberg & Grießenkareck
  • Aushub und Fundamentierung der zwei Stützen

September bis Dezember 2012

  • Fertigstellung vom Rohbau der Bergstation am Grafenberg einschließlich Stahlbaukonstruktionen.
  • Rohbau der Talstation am Grießenkareck
  • Montage der zwei 35 Meter hohen Stützen

Dezember 2012 - April 2013

  • Winterbetrieb

April bis Fertigstellung Herbst 2013

  • Seilzug (ca. 8 Wochen)
  • Fertigstellung der Stationsgebäude
  • ab Juli 2013 Montage Kabinenführung
  • Mitte Juli Lieferung Fahrzeuge
  • Probebetrieb
  • Behördliche Abnahme von G-LINK WAGRAIN

Projektfirmen
Salzmann Ingenieure ZT GmbH
Architekt Dipl. Ing. Josef M. Weiss
Doppelmayr Seilbahnen GmbH
Garaventa AG
ETS Elektrotechnik Claus Salzmann
Wagrain Bau GmbH
CWA Constructions AG

Daten & Fakten
Bahnsystem Pendelbahn
Höhe Talstation (Flying Mozart Mittelstation) 1 233 m.ü.M.
Höhe Bergstation 1 240,94 m.ü.M.
Höhenunterschied 7,94 m
horizontale Bahnlänge 2 309,28 m
mittlere Neigung 0,34 %
Förderleistung 1268 Personen/ Stunde
Fahrgeschwindigkeit max. 12 m/sec.
Personen je Fahrzeug (CWA Kabine Kronos) 130
Anzahl der Stützen 2 Stück
Antriebsleistung Betrieb (max) 1 596 kW

Bilder: Bergbahnen Wagrain











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Bildergallerie / Bautagebuch:
1. Seilflug



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